Gedichte - Eine Auswahl; Reclams Universal-Bibliothek Nr. 7925 – Buch antiquarisch kaufen

leichte Gebrauchsspuren

96 x 151 x 6

88

55 g

Leipzig

3.

Heft/Zeitschrift

Deutsch

Altersentsprechend nachgedunkelt. Minimale Flecken am Heftrücken (s. Foto). Ansonsten aber sehr guter Zustand, so gut wie neu, keine Eintragungen, keine weiteren Flecken, keine Knicke oder gar Einrisse.

Nachwort:
„In der Tat, welch ein vortrefflicher Dichter ist der Freiherr von Eichendorff; die Lieder, die er seinem Roman ,Ahnung und Gegenwart' eingewebt hat, lassen sich von den Uhlandschen gar nicht unterscheiden, und zwar von den besten derselben. Der Unterschied besteht vielleicht nur in der grüneren Waldesfrische und der kristallhafteren Wahrheit der Eichendorffsehen Gedichte." Erst vier Jahre nach diesem Urteil, im Jahre 1837, erschien die erste Gesamtausgabe der Gedichte Eichendorffs. Aber in seinem Erstling waren schon die vollkommensten Gebilde zu finden gewesen: „O Täler weit, o Höhen", „Laue Luft kommt blau geflossen", „Dämmrung will die Flügel spreiten", „In einem kühlen Grunde". Zwei Jahrzehnte später galt das letzte bereits für ein Volkslied. Eigentlich war der ganze Eichendorff darin schon exemplarisch enthalten.
Die Verse waren in der Tat das Wesentlichste an diesem Roman gewesen. Das konnte dem unbestechlichen Geist, den es damals gab, nicht entgehen. Es war der kritischste Kritiker der Romantischen Schule, es war kein anderer als Heinrich Heine, der mit jenen Worten den lyrisch noch kaum ausgewiesenen Eichendorff nachgerade über den gleichaltrigen, aber schon erprobten Uhland stellte, den er Seiten zuvor den „eigentlichen Liederdichter" der Romantik genannt hatte. Das Lob der „grüneren Waldesfrische" und vor allem der „kristallhafteren Wahrheit" galt immerhin einem Manne, der im Leben genau das repräsentierte, was Heine von je am wenigsten lobenswert dünkte, mehr: das er mit unerbittlichem Hass verfolgte. Bei dem Schwaben Uhland war immerhin eine „demokratische und protestantische Gesinnung" aufzuweisen gewesen. Aber mit dem Namen Eichendorffs war eine Erscheinung beschworen, die den äußeren Indizien nach geradezu eine Inkarnation der romantischen Reaktion darstellte: Angehöriger des Feudaladels, höherer preußischer Beamter, Katholik. Und dennoch. Diesem katholischen Freiherrn von Eichendorff musste zugestanden werden, dass seine Gedichte wahrer sind als die des protestantischen Liberalen Uhland. Auf eine eigentümliche Art sind Eichendorff und Heine, jene zwei Geister, die einander sonst auszuschließen scheinen, vereint. Beide waren sie der Romantik entwachsen. Beiden, besonders dem um ein Jahrzehnt älteren Eichendorff, hatte die romantische Poesie das formale Rüstzeug bereitgestellt. [...]

Viele weitere Hefte dieser Reihe (s. Foto) können bei Bedarf gern mit diesem zusammen bestellt werden...

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u. a.

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1961

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