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Sol LeWitt - Lost voices - Synagoge Stommeln. Deutsche Version – Buch gebraucht kaufen

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Autor/in:
ISBN:

3981021800

(ISBN-13: 9783981021806)
Zustand:
wie neu
Verlag:
Format:
158x210 mm
Seiten:
36
Auflage:
1.Auflage/First edition
Einband:
kartoniert
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:
Sol LeWitt - Lost voices - Synagoge Stommeln. Deutsche Version
Herausgeber: Stadt Pulheim - Der Bürgermeister - Kulturabteilung
Texte von Peter Friese, Alexander van Grevenstein, Adam D. Weinberg sowie Auszüge aus "Seder ha-Tefillot. Das jüdische Gebetbuch"
Fotos: Werner J. Hannappel
Broschierte Ausgabe: 26 Seiten, mit farbigen Abbildungen
Sprache: Deutsch.

Am Anfang stand ein geschriebenes und gezeichnetes Konzept, das keinen Zweifel über die hier intendierte Arbeit zuließ. Dazwischen die Ausführung, welche die sprachlich ausformulierte und zu Papier gebrachte Idee räumlich-physisch konkretisierte. Und am Ende gibt es die Betrachter, die das Werk erfassen, mit ihren Sinnen aufnehmen, verstehen und natürlich auch subjektiv interpretieren. Somit spielen die Empfindungen, Gedanken und letztlich die physische Anwesenheit der sich auf die Arbeit einlassenden Menschen eine wichtige Rolle. Wir, die Betrachter werden zu Beteiligten, zu Teilhabern einer in ihrem Ende offenen ästhetischen Erfahrung. Unerkennbar bedient sich Sol LeWitt in seiner Arbeit eines reduzierten, geometrischen Formenvokabulars, das er und andere amerikanische Künstlerkollegen schon in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts für ihre „Primary Structures“ auf unterschiedliche Weise einsetzen konnten. Die Haltung, die er einnimmt, macht ihn aber von Anfang an unverwechselbar. Wenn man Sol LeWitt wegen dieser grundlegenden Formensprache mit seinen Kollegen Donald Judd, Robert Morris und Carl Andre vergleichen will, dann muss man feststellen, dass es ihm niemals allein um eine unmittelbare und zur Erkenntnis befähigende Anschauung geht, (etwa im Sinne Frank Stellas: „what you see is what you see“) sondern immer (auch) um ein Konzept, das sich bisweilen einer direkten Anschauung entzieht. Für LeWitt hat ein Werk nicht allein die Aufgabe, sinnliche Erlebnisse hervorzurufen, sondern es steht immer zeichenhaft für ein Konzept, das nicht auf Anhieb evident sein muss. Im Falle seiner nunmehr vierzig Jahre zurückliegenden „Serial Projects ABCD“ wird dies an einigen Arbeiten nachhaltig erfahrbar. Man stelle sich eine Präsentation von würfelförmigen Objekten vor, die eben nicht alles zeigt, was vorhanden ist, sondern bei dem Betrachter die Chance gibt, durch Begreifen des Konzeptes, durch ein genaues Abwägen von Sehen und Denken herauszufinden, dass sich unter bestimmten Formen wiederum andere kleinere Formen „verbergen“ (müssen), deren Existenz schließlich zum Verständnis des Werkes unabdingbar ist.
m Falle der Synagoge zu Stommeln gibt es gleich mehrere konzeptuelle Entscheidungen, etwas nicht zu zeigen oder unbegehbar zu machen. Das betrifft zwei Drittel des Raumes, die beiden Lautsprecher und die Empore. Grundlage dafür ist aber nicht allein eine fundierte ästhetische Überzeugung, sondern Sol LeWitts Bewusstsein einer Uneinholbarkeit von Vergangenheit durch eingeübte Formen von Repräsentanz, sein konzeptuelles Einräumen einer prinzipiellen Nicht-Darstellbarkeit, aber auch eine schmerzhaft empfundene Fehlstelle, für die er ein ästhetisches Äquivalent gesucht und gefunden hat. Wie könnte es anders sein: Es geht auch im Falle von „Lost Voices“ in der Synagoge von Stommeln um Erfahrungsbereiche ohne Evidenz, um etwas, das sich einer unmittelbaren sinnlichen Anschauung verweigert oder entzieht und für das es dennoch – oder gerade deshalb - lohnt, sich zu sensibilisieren. Sol LeWitt räumt diesem „Anderen“, außerhalb der Wahrnehmung Liegenden, an sich nicht Darstellbaren einen Ort ein. Eine solche offen demonstrierte Haltung kommt dem jüdischen Bilderverbot durchaus entgegen – nicht allein aus religiösen, sondern vor allem auch aus ästhetisch-konzeptuellen Gründen – geht sie doch, wie Theodor W. Adorno es für die Moderne formuliert hat, von der „Unmöglichkeit des Bildes“ aus und hält den Bereichen, die sich der unmittelbaren Anschauung, aber auch dem verstandesmäßigen Erfassen entziehen, einen gedanklichen Raum offen. Auch Sol LeWitt geht davon aus, dass sich Wirklichkeit durch ihre Bebilderung und Beschreibung nicht einholen, geschweige denn für immer in einer griffigen Formel bannen lässt. Man könnte diese Erkenntnis und die damit verbundene Skepsis Bildern gegenüber auch mit Jochen Gerz ausdrücken: Dass nämlich die wahren Bilder diejenigen seien, die keine Bilder sind. (Weil sie allein in unserem Innern, in unseren Erinnerungen, Vorstellungen, Sehnsüchten und Ängsten ihren eigentlichen angestammten und nachhaltigen Ort haben).
(Peter Friese)
Stichwörter:
Erstausgabe / -auflage:
Erschienen:
2005
Angebot vom:
09.02.2022
Bestell-Nr.:
BN1118

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