Weltenbilder – Buch gebraucht kaufen
Möchten Sie selbst gebrauchte Bücher verkaufen? So einfach geht's …
dieses Buch wurde bereits 22 mal aufgerufen
Versandkosten: 2,50 € (Deutschland)
gebrauchtes Buch
3379200115
(ISBN-13: 9783379200110)Stephan Cartier - Weltenbilder - Eine Kulturgeschichte des Himmels - Reclams Universal-Bibliothek Band 20011 - Mit 10 Abbildungen - Originalausgabe
Reclam Verlag Leipzig 2002 - Reclams Universal-Bibliothek Band 20011 1. Auflage, 2002
ISBN 978-3-379-20011-0
ISBN 3-379-20011-5
Reihen- und Umschlaggestaltung: Gabriele Burde und Kurt Blank-Markard unter Verwendung
einer Miniatur einer Handschrift der »Breviari d'amor« (15. Jh.) Foto auf der 4. Umschlagseite: Ingo Möllers
Inhalt
PROLOG IM HIMMEL 9
Dem Himmel ist nicht zu entkommen 11
Welten und Bilder 16
I BEOBACHTUNGEN
Die Entdeckung des Himmels 19
Der Aufstand des Auges 24
Auch Hegel blickt nicht mehr durch 29
Die Himmels-Polizey greift ein 34
Die Sterne sprechen 39
In den Kellern des Himmels 44
Unter den Wolken 49
II EROBERUNGEN
Der Heilige auf der Säule 54
Der Humanist auf dem Berg 61
Freie Fahrt nach oben 64
Warum ist der Himmel blau? 76
Ätherische Lüfte 80
III MESSUNGEN
Sehnsucht nach dem Exil der Unendlichkeit 84
Sphärenklänge 89
Schattenspiele im Dreieck 93
Ausschweifende Verhältnisse bei den Planeten 100
Ein Vorwort für die Revolution 102
Stern Nummer 61 setzt einen Meilenstein 108
Das Licht braucht seine Zeit 115
Zwischenspiel I:
Eine ganz kurze Theorie der Himmelszeichen 122
Farbenspiele in Rot 126
Wie kommt der Himmel an den Himmel? 134
Nichts! 140
Zwischenspiel II:
Napoleon fragt Laplace, wo Gott geblieben ist 146
IV SIMULATIONEN
Zum Greifen nahe 152
Orte zwischen Schlamm und Reinheit 160
Himmelreich mit Blutverlust 164
Der Himmel unter Glas 171
Quarks im Geschwindigkeitsrausch 172
Die meteorologische Leinwand 177
V VISIONEN
Zu den Sternen und noch weiter 180
Ein Fenster zum Schicksal 185
Es regnet Steine 189
Männer im Mond 191
Der Stern der Verrückten 196
NACHSPIEL AUF DER ERDE - LETZTE NACHRICHT . . . . 202
Anmerkungen 205
Literaturverzeichnis 213
Abbildungsnachweise 217
Seit Kopernikus scheint der Mensch auf eine schiefe Bahn geraten zu sein - er rollt immer schneller vom Mittelpunkt weg - wohin? Ins Nichts?« Friedrich Nietzsche
Eine »himmlische« Einführung in die Kosmologie und eine spannende Wissenschaftsgeschichte von Ptolemäus über Nikolaus Kopernikus und Giordano Bruno bis Stephen Hawking. Stephan Cartier, geboren 1965, ist Historiker.
Der Himmel ist ein Fenster in die Vergangenheit und Zukunft unserer Welt, er ist wie ein aufgeschlagenes Buch, wenn man nur die Zeichen zu lesen versteht.
In dieser wissenschaftshistorischen Einführung in die Kosmologie geht es um Himmel und Hölle, ums Paradies, um Sphärenharmonie, rotierende Materienebel, Quarks, Super-Strings, n-dimensionale Welten, um aufrechte Ketzer, widerspenstige Wissenschaftler, störrische Kardinäle und mehr.
Es gilt, im Angesicht der Unendlichkeit den Überblick zu behalten. Sonst geht es einem wie dem Philosophen E. M. Cioran: »Heute früh, als ich einen Astronomen über Milliarden von Sonnen sprechen hörte, hab ich darauf verzichtet, meine Morgentoilette zu machen: wozu sich überhaupt noch waschen?«
Stephan Cartier, geboren 1965, promovierter Historiker, arbeitet als Zeitungsredakteur in Bremen.
PROLOG IM HIMMEL
Der Irische Dramatiker Samuel Beckett schickt in seinem wohl bekanntesten Stück einen ziemlich unangenehmen Zeitgenossen namens Pozzo auf die Bühne, während Wladimir und Estragon auf Herrn Godot warten. Pozzo führt eine Art Sklaven, Lucky, an einer Leine und kommandiert jeden der Anwesenden herum. Aber er hält eine wunderbare Rede auf den Himmel: »POZZ0 : Ach ja, die Nacht. Er blickt auf. Passen Sie doch etwas besser auf, sonst kommen wir ja zu nichts. Er blickt zum Himmel. Schauen Sie mal.
Alle blicken zum Himmel, außer Luky, der wieder vor sich hinträumt. Pozzo merkt es und zieht am Strick. Willst du wohl den Himmel anschauen, du Schwein?
Lucky blickt in die Höhe.
Gut, das genügt.
Sie lassen den Kopf sinken.
Was ist daran so außergewöhnlich? Für einen Himmel? Er ist blaß und leuchtend wie jeder Himmel um diese Tageszeit. Pause. In diesen Breiten. Pause. Bei schönem Wetter. Seine Stimme beginnt zu schwingen. Seit einer Stunde Er schaut auf seine Uhr, prosaisch. ungefähr Wieder lyrisch. nachdem er uns seit Er stockt, spricht prosaisch weiter. sagen wir: 10 Uhr morgens Wieder lyrisch. unermüdlich mit Fluten roten und weißen Lichts überströmt hat, beginnt er seinen Glanz zu verlieren, blasser zu werden, Er läßt die Arme stufenweise sinken. blasser zu werden, immer etwas blasser und noch etwas blasser, bis es Dramatische Pause, weiträumige, waagerechte Ausbreitung der Arme. stop, aus, nicht mehr geht! Pause. Aber Er hebt mahnend eine Hand. - aber, hinter diesem Schleier süßen Friedens Er hebt die Augen zum Himmel, die anderen auch, außer Lucky. galoppiert die Nacht Die Stimme vibriert ....
Seite 9
.... noch mehr. und überfällt und Er schnalzt mit den Fingern. fft! Ganz einfach Die Phantasie verläßt ihn. in dem Augenblick, wo wir am wenigsten darauf gefaßt sind. Schweigen. Düstere Stimme. So geht es eben auf dieser verfluchten Erde.«'
Damit wäre schon viel über den Himmel gesagt, aber nicht alles. Mehr erzählt dieses Buch.
Es konnte nicht ohne die Hilfe vieler guter Geister entstehen. Besonderen Dank schuldet es dem fleißigen Lektoratsteam des Reclam Verlag Leipzig und Dr. Herbert Scheingraber vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching. Unerschrocken und spontan hat er die Begutachtung der kosmologischen und astrophysikalischen Seite dieser Kulturgeschichte übernommen.
Das meiste jedoch wurde wohl Bea, Philipp und Thomas abverlangt. Aber sie haben mir die ihnen gestohlene Zeit wieder geschenkt. Stephan Cartier; Februar 2002
Dem Himmel ist nicht zu entkommen
Heute früh, als ich einen Astronomen über Milliarden von Sonnen sprechen hörte, habe ich darauf verzichtet, meine Morgentoilette zu machen: wozu sich überhaupt noch waschen?
E. C. Cioran
Die Nacht ist eiskalt, die Straße nach Cirey rutschig und in der Dunkelheit kaum zu sehen. So wundert es nicht, dass die Kutsche mit Monsieur Voltaire und der Marquise du Chätelet weit vor ihrem Ziel plötzlich ins Schleudern gerät und umkippt. Der Philosoph und die adelige Dame werden gehörig geschüttelt, bleiben aber unverletzt. Der Wagen kann von den Bediensteten nicht wieder aufgerichtet werden, und so müssen die Verunglückten am Wegesrand im Schnee ausharren, bis Hilfe aus dem nächsten Dorf kommt.
Um das Warten erträglicher zu machen, reißen die Diener die Polster aus dem Wagen und bereiten dem Paar eine provisorische, aber komfortable Sitzgelegenheit. So ruhen die beiden dort, in ihren Pelzmänteln nur mäßig vor der Kälte geschützt, und wärmen sich an der Beobachtung des Nachthimmels.
Longchamp, Voltaires Sekretär, erinnerte sich viele Jahre später in seinen Memoiren an diese Szene im Winter 1747. Man sinnierte über die Mechanik der Gestirne: Madame Chätelet verstand eine Menge von Astronomie, und Voltaire hatte neun Jahre zuvor ein Buch über Newtons Weltsystem veröffentlicht. Einzig ein Fernrohr, so meinte Longchamp, hätte ihnen zu ihrem Glück noch gefehlt.
Doch Voltaire und die Marquise plauderten und spekulierten ausgelassen über die Sterne am Nachthimmel - ihren Lauf, ihre Verteilung im Raum, ihre Entstehung, ihre Bedeutung für das Leben auf der Erde. Man konnte sie wie eine Reißbrettzeichnung des Weltengetriebes lesen. Vielleicht hätte ein Fernrohr . . . .
Seite 10 11
Orte zwischen Schlamm und Reinheit
Ganz anders waren die Rollen in dem Himmel aus Stein verteilt, den die mittelalterliche Kathedrale als Abglanz auf die Ende brachte. Der Sitzplatz im himmlischen Jerusalem sollte den Sterblichen einen Eindruck davon vermitteln, was sie - bei Wohlverhalten gegen Gott, die Kirche und den Glauben - nach dem Tode erwarten könnte.
Hans Sedlmayr hat in seinem Klassiker zur Geburt der Kathedrale überzeugend dargelegt, dass die Architektur auch als da: stellende Kunst verstanden werden kann und im Fall der Kirchen sogar muss. Die Formensprache des gotischen Sakralbaus ist ale Versuch zu lesen, die Symbole der christlichen Himmelsmetaphysik ganz bildlich und erlebbar umzusetzen, nicht bloß als intellektuelle Anmerkung. Der Eintritt in eine Kathedrale war gleichbedeutend mit einem vorübergehenden Aufstieg in höhere Sphären. Auch dies bot eine Art der Simulation, da es nicht um Andeutungen und ornamentales Beiwerk ging. »Jede Halle wird Himmelspforte und Halle Gottes selbst genannt und dem Himmlischen Jerusalem verglichen«119, schilderte Erzbischof Balderich von Dol 1111 seinen Eindruck nach dem Besuch der Abtei von Fecamp.
In den Basiliken der ersten nachchristlichen Jahrhunderte malte man Sterne auf den blauen Untergrund der Decken, um damit das Langschiff zu einer Straße in den Himmel zu machen. Dies waren noch vereinzelte Zeichen. In ihrem Aufbau verkörperten erst die neuen Kathedralen des 12. und 13. Jahrhunderts die Transzendenz eines unsichtbaren Reichs mit ganz eigener Wucht. Hier war es die Kombination aller Elemente, die aus der Kirche einen Himmelsraum machen sollte: die Skulpturen, die Menagerie der Glasfenster, der Lichteinfall, der Grundriss, die himmelaufwärts strebenden Pfeiler, die Fliesung des Bodens, die Ausrichtung des Altars, der Hall in den riesigen Räumen.
All dies bot einen Vorgeschmack auf das Kommende, war gleichzeitig Manifestation und Bekenntnis. In diesen symbol-
Bildtext Ein Himmel aus Stein: die Kathedrale von Amiens, ab 1220 erbaut.
Seiten 160 161
Gesetzt aus ITC Slimbach Satz: Reclam Verlag Leipzig Druck und Bindung: Ebner Ulm Printed in Germany
Zusatzinformation des Verkäufers
Alle Waren aus privaten Bestand. !Kein Weiterverkauf. keine MwSt.
Standardwaren - geeignet für Beruf, Hobby, in Arbeiten als Quelle, Vorträge usw. keine Rechnung da Privatverkauf!, Quittung möglich,
NICHTRAUCHERHAUSHALT,
Sofort nach Eingang der Zahlung versende ich die Artikel.
Weitere Angebote unter www.derbaum.de/buch
Versandkosten sind nicht rabattfähig.
Wünschen Sie weitere Informationen oder Fotos, dann bitte direkte Anfrage per e - mail.
Mein Shop bei booklooker www.booklooker.de/stk99
Sofort bestellen | Anfragen | In den Warenkorb
Verwandte Artikel
Verkäufer/in dieses Artikels
>> Benutzer-Profil anzeigen
>> Verkäufer in die Buddylist
>> Verkäufer in die Blocklist
Angebote: Bücher (675) | Tonträger (6)
>> Zum persönlichen Angebot von stk99
Angebotene Zahlungsarten
- Banküberweisung (Vorkasse)
- (Vorkasse)
Versandkosten für Bücher
Versandkosten für Bücher gestaffelt nach Gewicht | |||
---|---|---|---|
Gewicht | Deutschland | EU | Welt |
bis 500 g | 2,50 € | 9,00 € | 12,90 € |
bis 1000 g | 2,80 € | 15,00 € | 19,80 € |
bis 2000 g | 6,00 € | 25,00 € | 25,80 € |
bis 5000 g | 15,00 € | 35,00 € | 46,00 € |
bis 10000 g | 19,00 € | 63,00 € | 63,00 € |
darüber | 22,00 € | 80,00 € | 132,00 € |
Bei gleichzeitiger Bestellung mehrerer Artikel bei diesem Verkäufer gilt für den Versand innerhalb Deutschlands: ab einer Bestellung von 2 Artikeln mit einem Gewicht von insgesamt zwischen 300 und 1000 Gramm wird ein fiktives Gesamtgewicht von mindestens 1001 Gramm zugrunde gelegt.
Zusätzliche Vertrags-, Versand-, Liefer- und Zahlungsbedingungen
Versand erfolgt nach Zahlung per Vorauskasse (Überweisung). PayPal,Versand in Deutschland
Deutsche Post - BÜ/WA Bücher/Warensendung bis 999 Gramm
Wertevolle Bücher ( so um 15 Euro) über HERMES ( mit Versicherungsschutz, Sendungsverfolgung, mehr Preis im Buchpreis) ab 1000 Gramm
Versand EU/ Europa und Welt DHL
HERMES ab 1000 Gramm Deutschland Hermes Paket versichert, Sendungsverfolgung
Ausland EU: DHL
DHL - Die Versandkosten gelten für unversicherte Sendungen (Büchersendung) der Post AG. Päckchen (DHL) unversichert
Bitte beachten: als Versender habe ich keinen Einfluss über die korrekte Zustellung der Lieferungen durch die Post oder DHL oder andere Anbieter. Ohne gesetzliche Gewährleistung, da Privatverkauf. Wünschen Sie weitere Informationen oder Fotos, dann bitte direkte Anfrage über Profil
Weiter Angebote/Bücher unter
www.derbaum.de/buch www.booklooker.de/stk99
Achtung: Privatverkäufer keine Rechnung (nur Quittung)
Anbieter Info Alle Waren aus privaten Bestand. !Kein Weiterverkauf. keine MwSt.
Standardwaren - geeignet für Beruf, Hobby, in Arbeiten als Quelle, Vorträge usw. keine Rechnung da Privatverkauf!, Quittung möglich, NICHTRAUCHERHAUSHALT, Sofort nach Eingang der Zahlung versende ich die Artikel. Weitere Angebote unter www.derbaum.de/buch Versandkosten sind nicht rabattfähig. Wünschen Sie weitere Informationen oder Fotos, dann bitte direkte Anfrage per e - mail. Meine Angebote bei booklooker www.booklooker.de/stk99