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Ich bin Tess
Autor/in: Lottie Moggach
Was für ein Buch! Es hat mir wirklich gut gefallen, denn es war mal etwas ganz anderes.
Leila ist komplett allein auf dieser Welt und lebt sehr zurückgezogen. Sie arbeitet von zuhause und geht nur nachts einkaufen, um möglichst wenig Kontakt zu anderen Menschen zu haben. Das Internet ist ihre zweite Heimat, ebenso wie Red Pill, ein Forum das zum selbständigen Denken anregen soll. Über den Leiter von Red Pill lernt Leila Tess kennen, deren Rolle sie über das Internet übernehmen soll. Denn Tess möchte ihre altes Leben los werden.
Postiv aufgefallen ist der flüssige Stil, denn das Buch lässt sich sehr gut und schnell lesen, obwohl es keine richtigen Spannungsspitzen gibt. Es ist mehr wie ein Erfahrungsbericht geschrieben und Leila wirkt oft emotionslos, im Gegensatz zu Tess die nur so vor Emotionen strotzt. Wirklich unglaublich, dass Leila Tess Rolle übernehmen konnte. Die Gefühle aller Personen werden sehr gut widergespiegelt und man kann sich perfekt in sie hinein versetzen. Ich habe oft Parallelen zwischen mir un Leila ziehen können, aber ebenso gut zwischen Tess und mir selbst. Dies zeugt dafür, dass die Autorin einen sehr realistischen Schreibstil hat.
Die manchmal abrupten Szenenwechsel haben etwas mich gestört. Doch da es sich um Leilas Bericht handelt und ihr Leben dabei "nebenher" weitergeht, ist es nur verständlich, dass Lottie Moggach diesen Stil gewählt hat, denn auch dies macht die Handlung realistischer. Auch die vielen Namen und anderen Daten die man über Tess erfährt, machen manche Szenen schwerer verständlich.
Ein wirklich gutes Buch das ich nur empfehlen kann.
Hyddenworld - Der Frühling
Autor/in: William Horwood
Eine alte Legende besagt, dass Beornamund einst eine makellose Kugel aus Metall und Glas erschuf. Diese wurde in vier Steine gespalten, wovon ein jeder für eine andere Jahreszeit steht. Imbolc die Friedensweberin und Geliebte Beornamunds, hat die Aufgabe die Schildmaid zu finden und dafür zu sorgen, dass sie ihrer Aufgabe erfüllt. Die Schildmaid soll gemeinsam mit dem Riesengeborenen die vier Steine der Jahreszeiten finden.
Jack ist sechs Jahre alt, als er von seiner Familie getrennt und zu Arthur und Margaret Foale geschickt wird. Sie wollen den Jungen adoptieren, doch leider kommt es nie dazu. Aufgrund eines starken Unwetters, kann Jack nicht zu den Foales gebracht werden. Familie Shore bietet an den Jungen mit zunehmen, doch genau diese Entscheidung verändert Kathrin Shores und Jacks Leben grundlegend.
Bedwyn Stort ein sehr schrulliger, cleverer Erfindergeist, wird von Imbolc auserkoren dem Riesengeborenen und der Schildmaid zu helfen. Seine Freunde Master Brif, Master Pike und Master Barklice stehen ihm dabei stets zur Seite.
Das Böse gegen das es zu kämpfen gilt, verkörpern die Fyrd, sowie die Sinistral.
Wie mir schon in der Leseprobe klar wurde, scheint der Autor in seiner Freizeit sehr gerne Onlinegames zu zocken, da immer wieder Begriffe wie „Quest“ oder „Craftlord“ auftauchen.
Die Geschichte an sich bleibt verwirrend, aufgeworfene Fragen bleiben offen. Es tauchen Charaktere und Monster auf, die ohne ein Wort der Erklärung verschwinden. Mir persönlich fehlt einfach die Hintergrundstory, die sich in jedem Buch automatisch aufbaut. Bei diesem Buch braucht man sich keine Nebencharakternamen zu merken, entweder werden sie gleich getötet oder der Autor greift ohnehin nicht mehr auf sie zurück. Da die Geschichte ein Mehrteiler wird, kann es ja sein, dass sie in den folgenden Büchern noch einmal auftauchen. Dennoch hat mich dies stark an Edgar Wallace erinnert. Dieser diktierte seiner Sekretärin nachts seine Geschichten. Er baute darin Charaktere ein, die nie wieder erwähnt wurden, nur weil er am nächsten morgen zu müde war sie zu überarbeiten und er dringend Geld brauchte, also mussten die Bücher schnellstmöglich zum Druck.
Die Charaktere sind leider alle sehr flach, ihre Gedanken werden kaum beschrieben, ihre Handlungen dadurch kaum nachvollziehbar erklärt. Sehr ärgerlich ist, dass gerade die Hauptcharaktere Kathrin und Jack keine eigenständigen Gedanken zu besitzen scheinen, außer Angst und Panik um den geliebten Partner.
Die spannendsten Szenen verlieren durch übertriebene Dramatik ihre Spannung und immer wird die Frau vom Mann gerettet (wie klischeehaft). Ich konnte bei keiner dramatischen Szenen und auch kaum einem Charakter mitfühlen.
Kathrin, so scheint mir, rennt kopflos von einem Verderben ins Nächste, um sich dann retten zu lassen.
Jack ist der mutige, strahlende Held, der immer die Situation rettet.
Die einzigen Charaktere die mir wirklich gefallen haben und bei denen der Schreibstil zur Figur gepasst hat, waren Bedwyn Stort und Igor Brunte.
Bedwyn Stort ist ein schrulliger Erfinder, dessen Neugier ihn in so manche missliche Lage bringt, doch genauso hilft durch seinem klugen Geist, seinen Freunden mehr als einmal aus der Patsche.
Igor Brunte ist der Bösewicht schlecht hin. Er meuchelt um an Macht zu gelangen.
Die kurzen Kapitel die ausschließlich von diesen Charakteren handeln haben mich wirklich gefangen. Ich muss jedoch sagen, dass diese Kapitel sicher nicht den Großteil des Buches ausmachten.
Der Schreibstil hat mir zunächst gut gefallen, doch nach einer Weile fand ich ihn zu gestochen und dramatisch, gerade in Szenen, in denen Teenager vorkommen. Ich fand zu der Welt der Hydden passt dieser Stil, doch zu Menschenwelt…
Doch dann fiel mir auf, dass das Buch aus dem Englischen übersetzt wurde. Der Autor kommt aus Oxford und dort spricht man elegantes Englisch. Der Übersetzer hat also versucht, den britischen Stil in die deutsche Sprache zu übernehmen. Ich finde nicht, dass ihm das gut gelungen ist. Die deutsche Sprache kann auch elegant sein, aber dann hätte man das falsche Leserpublikum erreicht und anstatt die Sprache entweder in die elegante Richtung oder die einfache, aber wohlklingende Richtung zu leiten, hat man einen schludrigen Mittelweg beschritten, dem man anmerkt, dass er ein Abklatsch des britischen Englisches ist.
Ein weiteres, extrem nervtötendes Problem sind die vielen Rechtschreibfehler. Hier einige Beispiele:
„…ich arbeite zur Zeit an einer Text…“
„…ihr graues Haar waren zerzaust…“
„…so gut schien es ihm schmecken…“
„…weitergeben worden waren…“
Alles in allem hat der Autor wirklich Fantasie und gute Ideen. Ich finde er sollte sie besser ausführen und mehr auf die Gedankengänge wertlegen, als auf überspitzte Dramatik. Ich habe mich oft wirklich zum Lesen dieses Buches zwingen müssen, doch es gab auch einige schöne Kapitel und Absätze, die leider jäh durch undurchdachte Handlungen überspielt wurden. Sehr nervig fand ich die vielen kurzen Kapitel (88), die oft nicht über 2-3 Seiten reichten. Zuerst freute ich mich darüber, da ich dachte, dass ich das Buch dann schneller beiseite legen könnte, weil die Handlung kurz an einem Spannungsbogen gestoppt wird, aber weit gefehlt… Viele Kapitel unterbrechen die Handlung plötzlich und wenn man das nächste Kapitel aufschlägt wird sie abrupt fortgesetzt. Eine sinnvolle Länge der Kapitel liegt nicht vor, da hätte auch einfach ein Absatz gereicht, um den Leserhythmus nicht zu unterbrechen.
Die Eisläuferin
Autor/in: Katharina Münk
Eine Regierungschefin, die durch einen kleinen Unfall im Urlaub ihr Gedächtnis verliert. Ausgerechnet ihr fällt ein Bahnhofsschild auf den Kopf und nun hat sie die letzten 20 Jahre ihres Lebens vergessen. Jeden Tag aufs Neue erfährt sie, dass sie die Regierungschefin eines Landes ist und jede Nacht vergisst sie es wieder.
Das Buch ist flüssig geschrieben. Die Kapitel sind weder zu lang noch zu kurz und lassen sich dadurch gut lesen. Frau Münks Schreibstil hat mir gut gefallen.
Ich fand die Idee sehr spannend, dass ausgerechnet eine Regierungschefin ihr Gedächtnis verliert und ebenso spannend wurde die Story verpackt.
Ihr Stab versucht die Macht an sich zu nehmen und sie als Marionette zu verwenden. Ihr Therapeut verrät sie. Und ihrem Gatten geht das ganze Theater auf die Nerven.
Ihr Gedächtnisverlust hat allerdings nicht nur schlechte Seiten. Einerseits hilft er ihre Ehe wieder zu kitten, andererseits ist sie wohl die authentischste Regierungschefin seit Jahrzehnten.
Ich fand, dass die Grundidee gut umgesetzt wurde. Die Ironie wurde gut verpackt und die Geschichte war trotz dieses Schicksalsschlages immer wieder urkomisch. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich empfehle es jedem, der mal wieder ein gutes Buch lesen möchte.
Der Mann der kein Mörder war
Autor/in: Michael Hjorth & Hans Rosenfeldt
Der Mann der kein Mörder war, von Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt, ist sowohl der Auftakt zu einer Romanreihe, als auch zu einer Fernsehserie, die vom schwedischen Fernsehen, in Kooperation mit dem ZDF, verfilmt werden soll.
Der 16jährige Roger Eriksson wird seit Freitagabend vermisst. Da der Fall über das Wochenende aber liegen geblieben ist, erhält der zuständige Polizeibeamte Haraldson, diesen erst gegen Montagnachmittag. Haraldson glaubt, der Junge vergnüge sich in der Hauptstadt Stockholm, doch als seine Chefin Hanser von dem Fall erfährt, schickt sie Suchtrupps los, um den Jungen zu finden.
In einem Tümpel bei Västeras wird dann die Leiche von Roger Eriksson gefunden. Sein Leichnam weißt Spuren von Misshandlungen auf und sein Herz wurde herausgerissen. Hanser wendet sich sofort an die Reichsmordkommission und überträgt ihnen den Fall.
Das Team besteht aus Torkel, dem Leiter, Ursula, Vanja und Billy. Bald kommt auch die Hauptfigur Sebastian Bergman hinzu. Er ist ehemaliger Kriminalpsychologe und versucht mehr aus Eigennutz, als aus Hilfsbereitschaft bei der Auflösung des Falls zu helfen.
Mehr zur Handlung verrate ich nicht, denn alles Weitere würde dem Roman die Spannung nehmen.
Wem die eben genannten Namen noch nicht genug waren, keine Sorge es kommt noch besser. In dem Roman finden sich um die 20 Personen, die alle eine Geschichte zu erzählen haben: Da gibt es das Team: Torkel, Ursula, Vanja, Billy und Sebastian. Dann gibt es Rogers Mutter, seine Freundin, seinen besten Freund, dessen Eltern, seinen „Schulfeind“ und dessen Mutter. Hinzukommen Haraldson und sein Frau, Hanser, so wie der Rekor, um nur einige zu nennen.
Die vielen Hintergrundgeschichten brachten den Textfluss oft ins Stocken. Vor allem wenn man ein Kapitel nicht am Stück zu Ende lesen konnte, wurde die Story langatmig.
Andererseits brachten die verschiedenen Perspektiven erst richtig Leben in die Geschichte. Man konnte wirklich in den Kopf jeder einzelnen Person sehen und ihre Handlungsweise nachvollziehen.
Ein %!*@#* Pluspunkt: Nicht Hightech, Spannungs-Pusher und überzogenen Verfolgungen standen im Vordergrund, sondern die Ermittlungen, sowie die Beweggründe für das jeweilige Handeln. Was kann ein Mord aus den Menschen machen, die im Umfeld des Toten lebten?
Es gab viele unerwartete Wendungen und der Roman verlor seine Spannung nicht, trotz der vielen Personen.
Ein empfehlenswertes Buch für alle die sich nicht scheuen die CSI mäßige Aufklärung außer Acht zu lassen und sich mit den beteiligten Personen zu beschäftigen. Dieses Buch bietet einen tiefen Einblick in die Psyche der Menschen und ist ganz gewiss nicht "nullachtfünzig".
Seelen
Autor/in: Stephenie Meyer
WOW. Seelen war ein wirklich unglaubliches Buch.
Unsere Welt wird von außerirdischen Wesen übernommen. Die Außerirdischen ergreifen Besitz von den Menschen, in dem Sie sich in in ihre Körper einpflanzen und die Seelen der Menschen verdrängen. Das Buch wird aus der Sicht einer außerirdischen Seele geschrieben. Diese wandernde Seele wird dem Körper von Melanie zugeteilt und sie hat Probleme sich gegen Melanies Seele durchzusetzen, denn diese kämpft um ihr Leben. Mit der Zeit beginnt die außerirdische Seele sich für Melanies Gefühlswelt zu interessieren und ist nicht mehr in der Lage Melanie aus ihrem Körper zu verbannen. Sie flüchtet vor ihresgleichen in die Wüste und wird dort von einige Menschen gefunden, die sich vor den außerirdischen Übergriffen schützen.
Das Buch hat mich unglaublich gefesselt. Ich liebe es einfach und kann es nur jedem weiterempfehlen. Die Figuren sind so echt, die Story so gut geschrieben, dass man jedes Mal denkt man ist in der Handlung involviert. Ich habe alles mitgefühlt und wirklich jede Handlung der Personen nachvollziehen können. Ein unglaubliches Buch!
Biss zum Ender der Nacht
Autor/in: Stephenie Meyer
Das vierte Buch der Biss Reihe war, wie auch die anderen Bücher wirklich schön zu lesen. Allerdings hat mir hier der Inhalt nicht so gut gefallen wie in den anderen Büchern. Bella heiratet Edward, woraufhin sie in die Flitterwochen fahren. Hier ging es mir etwas auf den nerv, dass Bella ständig nur noch von Sex redet. Fast schon notgeil. Mit Jacob hat sie sich natürlich zerstritten. In ihren Flitterwochen wird Bella schwanger. Edward und Jacob sind beide gegen die Schwangerschaft, nur Rosalie hält noch zu Bella. Das Halbvampierkind löst noch zu allem Übel fast einen Krieg zwischen den Wölfen und den Cullens aus, doch Jacob wendet sich von seinem Rudel ab und der geplante Angriff auf die Vampire löst sich in Luft auf. Gerade als man glaubt nun ist alles perfekt, tauchen die Volturi auf. Der ultimative Kampf fällt nicht gerade umwerfend aus. Ich hätte mir da mehr gewünscht, außer guten Worten zwischen den Parteien. Alles in allem war ich sehr enttäuscht von dem letzten Teil, auch wenn Stephenie Meyer wieder wirklich gut geschrieben hat.