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DEUTSCHSPRACHIGE VORKRIEGSROMANE von matthiasj85
aus der Sparte Romane/Erzählungen: Sonstiges - Romane / Erzählungen

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Diese Liste wurde 12 mal bewertet. Durchschnitt: 3,2 von max. 4 Sternen.

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Die Stoltenkamps und ihre Frauen
Autor/in: Rudolf Herzog

Rudolf Herzog, geb.am 6.Dezember 1869 in Barmen (jetzt Wuppertal), gest. 3.Februar 1943 in Rheinbreitbach, deutscher Schriftsteller, Journalist, Dichter und Erzähler, deutscher Bestsellerautor Anfang des 20.Jahrhunderts.
Förderkreis Obere Burg e.V. zu Rudolf Herzog
Die Stoltenkamps und ihre Frauen (1917):
In seinem Roman beschreibt Rudolf Herzog das Leben einer deutschen Industriellenfamilie des Ruhrgebietes im Zeitraum etwa von der deutschen Reichsgründung 1871 bis zum Beginn des I.Weltkriegs 1914.
Hauptfigur ist der junge Fritz Stoltenkamp, der- noch nicht volljährig- die Nachfolge seines früh verstorbenen Vaters in dessen Gießereibetrieb antritt. Immer wieder muß Fritz mit finanziellen Problemen kämpfen, um das Fortbestehen des väterlichen Betriebes nicht nur zu sichern, sondern auch den Traum des Vaters von einem Stahl zu verwirklichen, der dem englischen ebenbürtig ist. Als Handlungsreisender bereist Fritz die deutschen Lande, um die Erzeugnisse seines Betriebes bekannt zu machen. Doch jeder Erfolg, jeder Auftrag macht auch neue Investitionen erforderlich.
Nur allzu oft müssen deshalb die Stoltenkampschen Frauen nicht nur mit ihrer Standhaftigkeit und ihrem Aufopferungswillen einstehen, sondern auch mit ihrem Familienvermögen...
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Horridoh Lützow!
Autor/in: Rudolf Herzog

Rudolf Herzog, geb.am 6.Dezember 1869 in Barmen (jetzt Wuppertal), gest. 3.Februar 1943 in Rheinbreitbach, deutscher Schriftsteller, Journalist, Dichter und Erzähler, deutscher Bestsellerautor Anfang des 20.Jahrhunderts.
Förderkreis Obere Burg e.V. zu Rudolf Herzog
Horridoh Lützow! (1932):
In Romanform beschreibt Herzog das Leben und militärische Wirken des preußischen Offiziers und Freikorpskommandanten Adolf von Lützow vom 13.Oktober 1806, dem Vorabend der Schlacht bei Jena und Auerstedt bis zu seinem einsamen Tod am 6.Dezember 1834 in Berlin.
Die Romanhandlung fügt Herzog mit der historisch genauen Schilderung der Ereignisse um die „Schwarzen Jäger" Lützows und deren opferreichen Kampf gegen die napoleonische Fremdherrschaft zusammen; er beleuchtet dabei nicht nur das Leben Lützows sondern auch das seiner teils berühmten Mitstreiter, wie des Freiherrn Ferdinand von Schill, des legendären Verteidiger Kolbergs, Joachim Nettelbeck, des legendären Turnvaters Jahn und des deutschen Nationaldichters Theodor Körner. Der Romanautor schildert neben den Kämpfen und Schlachten des Haupthelden auch das knappe private Lebensglück Lützows mit der bezaubernden und feinsinnigen Gräfin Elisa von Ahlefeldt, die eigentlich von ihrem Vater für eine Einheirat ins dänische Königshaus ausersehen war und doch den Haudegen Lützow heiratete, die Faszination der Gräfin von dem jugendlich- unbekümmerten Mitstreiter Lützows, Friedrich Friesen, und schließlich das Auseinanderleben und die schmerzvolle Trennung der so grundverschiedenen Ehepartner.
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Die sieben Glückseligkeiten
Autor/in: Roland Betsch

Roland Betsch, geb.am 3.Nov.1888 in Pirmasens, Freitod mit seiner Ehefrau am 8. April 1945 in Ettlingen. Im I.Weltkrieg Ingenieur in den Fokker- Flugzeugwerken, deutscher Schriftsteller, Erzähler und Dramatiker. Mitglied des "Bamberger Dichterkreises", Leiter des Verbandes Westmark des Kampfbundes für deutsche Kultur.
Wikipedia zu Roland Betsch
Die sieben Glückseligkeiten (1937):
Der junge Buchhändlersohn Hans Hiedewohl unternimmt eine Fahrt mit einem geschenkten Motorrad, von dem er zuvor überfahren wurde, einem Beiwagen voller Bücher, die er unterwegs verkaufen will, den Neckar entlang mit unbestimmten Ziel.
Auf seiner Reise lernt er neben dem Überlebenskünstler und Werbetexter Alex auch die bezaubernde Ursula Ulrichs kennen, deren Spuren er folgt. Umso mehr trifft es ihn, als er von der bevorstehenden Hochzeit Ursulas erfährt- wird er das Geheimnis um Ursulas widersprüchliches Verhalten ihm gegenüber lüften können?
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Mit leichter Hand und frischem Stil entwirft der Autor in seinem Anfang der 1930-er Jahre spielenden Roman das Bild des unverbesserlichen Lebensoptimisten Hans Hiedewohl und verknüpft dessen Schicksal mit dem weiterer skurriler und tragischer Personen, die er auf seiner Reise trifft. Liebevoll verbindet der Autor die Romanhandlung mit dem Lokalkolorit seiner württembergischen Heimat. Während er die aufkeimende Liebe des Romanhelden zu der Ursula Ulrichs eher flach zeichnet, bebildern die Gestalten der unglücklichen, weil schuldbeladenen Marlena und die Figur des "Alten vom Rhein" die Zerrissenheit des deutschen Volkes und die zeitgeschichtlichen Konflikte der Jahre nach 1919, anspielend auf die separatistische Gründung der sogenannten "Rheinischen Republik" unter Protektion der belgisch/französischen Besatzer des deutschen Rheinlandes 1923 und die deutsche Widerstandsbewegung.
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Der weiße Tod
Autor/in: Rudolph Stratz

Rudolph (Rudolf) Stratz, geb.am 6. Dezember1864 in Heidelberg , gest. 19. Oktober 1936 (nach anderen Quellen 17. Oktober 1936) auf Gut Lambelhof/ Chiemsee; deutscher Historiker, Schriftsteller, Dramatiker und Erzähler.
Studium u.a. in Berlin (Mitglied Corps Teutonia); ab 1890 dort als freier Schriftsteller tätig; Kritiker bei der „Kreuz-Zeitung" bis 1893. Lebte bis etwa 1906 in Kleinmachnow, später in Bernau am Chiemsee.
Sein bekanntester Kriminalroman „Schloß Vogelöd" wurde 1921 von Friedrich Wilhelm Murnau unter Beteiligung namhafter Schauspieler verfilmt, gilt aber seit Kriegsende als verschollen. Der Film war eine wichtige Vorstudie zu Murnaus "Nosferatu".
Seite der Murnaugesellschaft zum Film
Wikipedia zum Film
Der weiße Tod (Roman aus der Gletscherwelt, 1916):
In den Berner Alpen etwa zur Wende zwischen 19. und 20.Jahrhundert macht die junge Elisabeth den Versuch, wenigstens für kurze Zeit den Zwängen ihrer in überkommenen Konventionen erstarrten Ehe zu entfliehen. Gegen jede Vernunft begibt sich die junge Frau in Begleitung zweier erfahrener Bergführer auf eine abenteuerliche Tour über die Grindelwaldgletscher.
Von aufziehendem Schlechtwetter bedroht, muß sie in einer Berghütte übernachten, in der sie auf den Baron von Gündlingen trifft, einen lebens- und bergerfahrenen Mann, der Elisabeth sofort in seinen Bann zieht.
Nach dieser ersten Begegnung reist Elisabeth mit ihrem Ehemann nach Zermatt weiter. Ihr innerer Konflikt eskaliert, als sie dort vor der wild- romantischen Kulisse des Matterhorns erneut auf von Gündlingen trifft und vor die Entscheidung zwischen ihrer aufkeimenden Liebe zu ihm und dem Festhalten an dem Eheversprechen gegenüber ihrem Ehemann und den Verpflichtungen gegenüber ihrem Töchterchen Edith gestellt wird. Wie wird Elisabeth sich entscheiden?
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Neben den packenden Schilderungen der Berg- und Gletscherwelt, ihrer Schönheit und ihren Gefahren, läßt der Autor immer wieder seine verhaltene Kritik an den Auswirkungen des einsetzenden Massentourismus Anfangs des 20. Jahrhunderts durchschimmern. Glaubhaft ist die Schilderung des Lebenskonfliktes der Romanheldin Elisabeth, auch wenn sie am Ende nach ihrem Verstand und nicht nach ihrem Herzen entscheidet...
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Die sieben Häuser
Autor/in: Joseph Delmont

Joseph Delmont, geb.am 8.Mai 1873 als Karl Pick in Loiwein/ Niederösterreich, gest. 12.März 1935 in Bad Pystian/ Slowakei, war ein österreichischer Kameramann, Filmregisseur und Schriftsteller.
Als Artist in einem Wanderzirkus aufgewachsen, machte er sich als Filmpionier später einen Namen durch die Einbeziehung von Raubtieren in seinen Filmen.
Wikipedia zu Joseph Delmont
Die Sieben Häuser (Wanderfahrten eines Lausbuben),1927:
In diesem autobiografisch gefärbten Roman erzählt Delmont die Geschichte des jungen Richard Gürtler, genannt Hartl, der in den 1880-er Jahren in einer der „Sieben Häuser" genannten Mietskasernen in der Wiener Brigittenau aufwächst. Ohne Ressentiments schildert Delmont das Leben der einfachen Menschen in der Wiener Vorstadt, ihre Freuden und Leiden, ihr Leben und Zusammensein. Gerade neun Jahre alt, verläßt der Lausbub Hartl sein Elternhaus, um sich der fahrenden Artistentruppe des Direktors Thima anzuschließen. Mit Gewitztheit und dem einen oder anderen Diebstahl schlägt Hartl sich durchs Land und gerät schließlich an die Truppe des Herrn Chiesi, der die artistischen Fähigkeiten Hartl's erkennt und mit ihm als Star die Flugakrobatik-Gruppe der „Flying Devils" aufbaut, mit der Hartl in vielen Ländern der Welt Erfolge feiert.
Mit fünfzehn Jahren kehrt Hartl in die Heimat zurück, die Mutter will ihn vom Artistenleben abhalten, doch nach kurzer Zeit läßt sie ihren Sohn wieder ziehen. Ein Unfall in Bukarest trennt Hartl von seiner Truppe, den „Flying Devils" des Herrn Chiesi, bewahrt ihn aber gleichzeitig auch vor dem Tod, den die Truppe bei einem Eisenbahnunglück in den USA findet. Allein schlägt sich der minderjährige Bub durch, tritt in Gasthäusern auf, um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren und sucht wieder Anschluß an eine Zirkustruppe. Diesen findet er schließlich bei dem Elefanten- Dompteur Mr. Philadelphia, bei dem Hartl als Tierpfleger von vorn beginnt und sich bald durch eigene Dressuren einen Namen macht. Eine Erbschaft ermöglicht es Hartl, in London eine eigene Raubtierschau aufzubauen. Hier sucht ihn seine Jugendfreundin Rosl auf, die unsterblich in ihn verliebt ist. Es kommt zur Hochzeit, doch birgt die Ehe der beiden so grundverschiedenen Partner bereits den Kern ihres Scheiterns in sich... wird Hartl seine Liebe finden?
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Authe ntische Schilderungen des Wiener Vorstadtmilieus zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert und des Lebens in einem Wanderzirkus dieser Zeit kann der Autor aus eigenem Erfahrungsschatz beisteuern...
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Der Waldbrunnen
Autor/in: Adalbert Stifter

Adalbert (Albert) Stifter, geb.am 23.Oktober 1805 in Oberplan/ Böhmen, gest.am 28.Januar 1868 in Linz. Österreichischer Schriftsteller der Biedermaierzeit, Maler und Pädagoge. Nach langer Kinderlosigkeit nahmen Stifter und seine Ehefrau Amalie die Nichte Juliane an Kindesstatt an. Juliane riß mehrmals aus, 1859 ertrank sie in der Donau. Der Verlust hat die Stifters schwer getroffen.
Nach langer schwerer Krankheit öffnete sich Stifter am 26.Januar 1868 die Halsschlagader und verstarb zwei Tage später.
Der Waldbrunnen, ISBN 3-7352-0067-2, Greifenverlag zu Rudolstadt, 1987, enthält drei Erzählungen Stifters:
Der Waldgänger (1847):
Stifter erzählt die Geschichte des Waldgängers Georg in drei zeitlichen Versatzstücken: Georg wird zum Mentor des jungen Simon, genannt Simmi, dem Sohn des Hegers Raimund. Er lehrt das Kind nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen, sondern prägt ihn in seiner Sittlichkeit und Naturverbundenheit fürs ganze Leben.
Erst in der Rückblende lernen wir die Vorgeschichte Georgs und seiner großen Liebe Eleonore Elisabeth Corona kennen, die das Höchste verband und die sich doch- kinderlos geblieben- aus falsch verstandener Rücksichtnahme trennten.
Eindringlich und stimmungsgeladen sind die Schilderungen Stifters der ursprünglichen Natur seiner böhmischen Heimat, die er mit dem Naturell seiner Romanfiguren verbindet. Sensibel schildert er die innere Zerrissenheit und die Gemütszustände der Eltern, die ihre herangewachsenen Kinder ziehen lassen müssen. Mit viel innerer Anteilnahme zeichnet Stifter den Kreislauf der Generationen über die Eltern zu den Kindern und Kindeskindern.
Im Vordergrund steht jedoch die Auseinandersetzung eines Paares mit dem Problem der Kinderlosigkeit- eine Frage, die Stifters Ehe selbst betraf- und seine Antwort auf diese Frage gibt Stifter am Ende der Erzählung selbst...
Katzensilber (aus der Sammlung „Bunte Steine", 1853):
Stifter erzählt die Geschichte einer Kinderfreundschaft der Geschwister Emma, Clementia und Sigismund zu dem „braunen Mädchen", dessen Herkunft und Verbleib im Dunkeln liegen. Die anfängliche Neugier und beginnende Zuneigung der Kinder festigt sich, als das „braune Mädchen" die drei Kinder und deren Großmutter aus einem verheerenden Unwetter auf einer Gebirgsalm rettet. Die gegenseitige Bindung der Kinder und des „braunen Mädchens" erfährt ihren Höhepunkt, als das „braune Mädchen" den kleinen Sigismund aus einer schier hoffnungslosen Lage bei einer Feuersbrunst befreit...
Einfühlsam führt Stifter den Leser durch die Binnenerzählungen (kurze Sagen- und Märchenerzählungen der Großmutter) an die Figur des geheimnisvollen „braunen Mädchens" heran. An einigen Stellen seiner Erzählung stellt Stifter Bezüge zu seiner böhmischen Heimat her, deren wild- romatischen Gebirge und kleine Dörfer er vor dem inneren Auge des Lesers erstehen läßt. Die farbigen Schilderungen der Natur und ihrer Gewalten sind dabei niemals Selbstzweck, sondern wichtig für die Stimmung der Erzählung. Er begreift dabei das Leben und das Lebensschicksal der Menschen in seiner Erzählung als einen Kreislauf, der sich nahtlos einfügt in den großen Kreislauf der Natur.
Das Schicksal des „braunen Mädchens", rätselhaft im Dunkeln bleibend, sein Unglück und seine Trauer am Ende der Erzählung, deuten womöglich auf Stifters eigenes Lebens- und Familienschicksal hin...
Der Waldbrunnen (1866, letzte von Stifter selbst veröffentlichte Erzählung):
Auch in dieser Erzählung greift Stifter Probleme der sittlichen Erziehung von Kindern auf. In Gestalt des „wilden Mädchens" Juliana, die sich anfangs- scheinbar authistisch- ihren Mitmenschen entzieht, keinerlei Kommunikation zuläßt. Den behutsamen Kontaktversuchen des alten Stephan von Heilkun, der als Großvater seine verwaisten Enkel Katharina und Franz aufzieht, öffnet sich das Mädchen nach und nach und offenbart dabei eine ungeahnte Vielfalt und Tiefe der Gefühle. Aufopferungsvoll umsorgt das „wilde Mädchen" ihre Großmutter, die mit dem Kind in einer kleinen Hütte im Wald lebt. Im Laufe der Jahre vertiefen sich das Vertrauen und die Bindungen Stephan Heilkuns und seiner Enkel zu dem „wilden Mädchen" Juliana und deren Familie; als die Kinder heranwachsen, beobachtet Stephan schließlich die aufkeimende Liebe zwischen seinem Enkel Franz und Juliana. Er bietet ihr die Aufnahme in seine Familie und ein Leben in Wohlstand an, überläßt jedoch dem Mädchen die Entscheidung. Juliana lehnt ab, sie will ihre weltentrückte Großmutter weiter umsorgen. Mehrere Jahre gehen ins Land, bevor Juliana sich nach dem Tod der Großmutter frei fühlt, ein gemeinsames Leben mit ihrem Liebsten Franz einzugehen...
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Der Tunnel
Autor/in: Bernhard Kellermann

Bernhard Kellermann, geb.am 4.März 1879 in Fürth, gest. 17.Oktober 1951 in Klein-Glienicke. Deutscher Schriftsteller, bekanntestes Werk ist sein Roman „Der Tunnel" von 1913. Sein 1920 erschienener Roman „9.November" wurde während der NS-Zeit verboten und öffentlich verbrannt. Nach dem Krieg in der DDR Mitbegründer des Kulturbundes, Volkskammer- Abgeordneter und Vorsitzender der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DSF).
wikipedia zu Bernhard Kellermann
Der Tunnel (1913):
Ein Riesenprojekt plant der ehrgeizige Ingenieur Mac Allan- den Bau eines Unterwassertunnels von New York nach Europa. Werden die Herren der Wallstreet dieses Millionenvorhaben finanzieren? Sie debattieren mit heißen Köpfen, errechnen die Kosten- und die Profite, aber Lloyd, der "reichste Mann der Welt", hat bereits zugesagt, damit ist die Entscheidung gefallen.
Die Bauarbeiten beginnen, Bohrer aus härtestem Stahl fressen sich in das Gestein, gewaltige Bagger und Kräne bewegen die Erdmassen- Stunde um Stunde, Tag für Tag. In fünfzehn Jahren soll der Bau beendet sein, soll der erste Schnellzug unter dem Meer nach Europa brausen. Die Aktien des Tunnelsyndikats steigen, erreichen bald astronomische Zahlen, und die Reklamemaschine, die vom Film bis zum Kaugummi keine Möglichkeit ungenutzt läßt, läuft auf vollen Touren. Ein Tunnelrausch packt die internationale Finanzwelt, während 180.000 Arbeiter, zu irrsinnigem Tempo angetrieben, in der Höllenglut der Stollen schuften. Mehr als 400 Kilometer ist der Schacht bereits vorgetrieben, da werden bei einer Explosion Tausende unter Trümmern begraben. Die empörten Arbeiter streiken- die Börsenkurse fallen. Als nach einer zweiten Katastrophe endgültig der Ruin droht, heiratet Allan die schöne Ethel Lloyd. Neue Millionen fließen ihm zu- er kann weiterbauen. Erst nach sechsundzwanzig Jahren ist das Werk vollendet. Mac Allan hat gesiegt, doch seine Lebenskraft ist verbraucht- der Tunnel hat sie aufgesogen...
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Die Stadt Anatol
Autor/in: Bernhard Kellermann

Bernhard Kellermann, geb.am 4.März 1879 in Fürth, gest. 17.Oktober 1951 in Klein-Glienicke. Deutscher Schriftsteller, bekanntestes Werk ist sein Roman „Der Tunnel" von 1913. Sein 1920 erschienener Roman „9.November" wurde während der NS-Zeit verboten und öffentlich verbrannt. Nach dem Krieg in der DDR Mitbegründer des Kulturbundes, Volkskammer- Abgeordneter und Vorsitzender der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DSF).
wikipedia zu Bernhard Kellermann
Die Stadt Anatol (1932):
Eingangs des 20.Jahrhunderts: Der junge Jacques Gregor, Pfiffikus, Lebenskünstler und Geschäftsmann, kehrt von Auslandsaufenthalten in seine Heimatstadt, das kleine verschlafene Städtchen Anatol in der rumänischen Provinz, zurück. Er erneuert nicht nur alte Freundschaften, wie die mit Janko, dem jüngsten Baron von Stirbey, alte Bekanntschaften wie zur Gräfin Ypsilanti und deren bezaubernden Tochter Sonja, sondern Jacques hat auch eine Mission: im Auftrag ausländischer Unternehmen sucht er nach Erdöl.
Als er schließlich fündig wird, verwandelt sich Anatol in ein Tollhaus: Bohrtürme schießen um die Stadt herum aus dem Boden, es blühen die Bodenspekulation und die Gier nach dem Naphta, denn dieses verheißt das ganz große Geld...
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Kel lermann zeichnet seine Romanfiguren mit viel Liebe: den jungen Jacques Gregor, aus bürgerlichen Verhältnissen aufstrebend und ehrgeizig sein Ziel verfolgend, zu Reichtum und Bedeutung zu gelangen- ein Ziel, dem er sogar seine große Liebe opfert; Jacques Jugendfreund Janko, der jüngste Baron von Stirbey, der unbekümmert und zügellos seinen Leidenschaften frönt und an einem Wendepunkt seines Lebens dennoch erkennen muß, wie nutzlos seine aristokratische Abstammung und wie wertlos sein bisheriges Leben ist; die Gräfin Ypsilanti, die sich in ihrer Weltfremdheit und ihrem Hochmut in eine Scheinwelt flüchtet und selbst nach dem Bankrott noch versucht, die adlige Fassade zu wahren; der Hotelier Koroschek, der unverhofft zu Reichtum gelangt und trotzdem keine Ruhe mehr im Leben findet...
Schlaglichtartig beleuchtet Kellermann die Auswirkungen der industriellen Revolution auf die sozialen und gesellschaftlichen Verhältnisse, die selbst bis in die Familien hinein wirken. Keinen Zweifel läßt der Autor an seiner kritischen Sicht auf die Auswüchse eines ungezügelten Kapitalismus, wie Boden- und Börsenspekulation und die rücksichtslose Ausbeutung der Arbeiter durch multinationale Konzerne. Insofern hat Kellermanns Roman auch aus heutiger Sicht einige durchaus aktuelle Aspekte zu bieten...
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Das Haus am Fohlenmarkt
Autor/in: Josef Martin Bauer

Josef Martin Bauer, geb.am 11.März 1901 in Taufkirchen, gest. 15.März 1970 in Dorfen, deutscher Schriftsteller. Bestieg als Soldat der Deutschen Wehrmacht den höchsten europäischen Gipfel, den Elbrus. Berühmt wurde er durch seinen Roman „So weit die Füße tragen" von 1955, in dem er nach einer wahren Begebenheit die Geschichte eines deutschen Offiziers (im Roman heißt er Clemens Forell) und dessen abenteuerlicher Flucht aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft erzählt. Der Roman wurde 1959 und 2001 verfilmt.
Website zum Film
wikipedia zu Josef Martin Bauer
Das Haus am Fohlenmarkt (1936):
Bauer erzählt die Geschichte einer oberbayrischen Kleinstadt in den 1920-er Jahren. Die Geschichte des verheerenden Hochwassers vor vier Jahren ist fast vergessen, bei dem eine junge Mutter mit ihrem Kind von den Fluten verschlungen wurde, als bei einem Unwetter ein kleines Mädchen neben einem sterbenden Mann in den Straßen der Stadt aufgefunden wird. Die heimatlose Genoveva, genannt Genai, wird deshalb in der Folge von den kinderlosen Seidel- Schwestern auf Kosten der Stadt großgezogen.
Eigentlich ist es nur ein Jugendstreich von drei Freunden- Valentin Chorherr, Philipp Fähndrich und Johannes Kanzenel- die den Brückenheiligen in den Fluß werfen, doch führt die Empörung der Bürger zu teils drakonischen Strafen für die Jungen, die noch lange in den Familien nachwirken.
Besonders Johannes Kanzenel, Sohn des angesehenen Manufakturwarenhändlers und Bankiers der Stadt, hat unter seinem hartherzigen Vater zu leiden. Gehört der doch zu den Honoratioren der Stadt und hat einigen Ruf und das Vertrauen der Bürger zu verlieren. Ein kleines Büchlein des Kanzleischreibers Harz, in das dieser die kleinen und größeren Geheimnisse angesehener Bürger einschrieb, wechselt unvorhergesehen den Besitzer und setzt Ereignisse in Gang, die auch das Haus am Fohlenmarkt, das Haus des Bankiers Kanzenel, betreffen...
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Josef Martin Bauer zeichnet liebevoll das Bild eines kleinen oberbayrischen Städtchens- wobei er offenbar seinen langjährigen Wohnort Dorfen zum Vorbild nahm- und seiner Bewohner, deren Lebensumständen und Schicksale. Doch es geht ihm um weit mehr, es geht ihm um menschliches Zusammenleben, um gegenseitiges Verständnis, Güte und Liebe.
Er zeigt die Reaktion der Bürger des Städtchens in jenen Zeiten auf die ledige Mutterschaft und doch zeigt die Duplizität der Ereignisse auch Möglichkeiten der Veränderung auf...
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Der wilde Herzog
Autor/in: Ludwig Huna

Ludwig Huna, geb. am 18. Januar 1872 in Wien, gest. am 28. November 1945 in St. Gallen/ Steiermark), österreichischer Schriftsteller und Dramatiker. Vor allem bekannt als Autor historischer Romane, am bedeutendsten ist seine Borgia-Trilogie ("Die Stiere von Rom", 1920; "Der Stern der Orsini", 1921; "Das Mädchen von Nettuno", 1922).
Der wilde Herzog (1936):
Vor dem Hintergrund der deutschen Glaubenskämpfe des 16. Jahrhunderts erhebt sich die gewaltige Gestalt des streitsüchtigen Herzogs Heinrich d.J. von Braunschweig- Wolfenbüttel, dessen skrupellose Streitsucht sein Land hart an den Rand des Abgrundes bringt. Der Zauber der Romantik spinnt sich um die geheimnisvolle Hofdame Eva von Trott, die der Herzog als Geliebte zu sich nahm. Ihr Scheinbegräbnis soll die Welt täuschen, doch schließlich kommt die Wahrheit ans Tageslicht. Der Kurier des Herzogs, Hartman von Kron, bekehrt den Herzog und weist ihm den Weg zum wahren Gotteserleben...
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Ein Kapitel deutscher Geschichte um den streng katholischen Herzog von Braunschweig- Wolfenbüttel, der eine herausragende Rolle bei der Niederschlagung der deutschen Bauernkriege spielte und mit seiner Liebschaft zur Hofdame Eva von Trott, mit der er zehn Kinder zeugte, Geschichte schrieb. Als Heinrich sich des Skandals durch ein inszeniertes Scheinbegräbnis seiner Geliebten entledigen wollte, wurde alles offenbar und veranlaßte Luther zu seiner Schmähschrift "Wider Hans Worst"- lesen Sie hier also die Geschichte des wahren "Hans Wurst"...
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